Von Blog-Umzügen, einer Midblog-Crisis und einem nahenden Abschluss

Herzlich Willkommen auf meinem neuen Blog! Ja, auch ich habe die DSGVO-Hysterie zum Anlass genommen, um mit der Bücherhöhle endlich von Blogspot zu WordPress umzuziehen. Auch wenn ich den Gedanken tatsächlich schon länger verfolgte, habe ich ihn immer wieder von mir weg geschoben. Wenn man 7 Jahre auf einer anderen Plattform bloggt, sammeln sich einige Beiträge an, die umgeschifft werden müssen. Und so gerne ich mich auch davon freisprechen würde: Auch die Zahlen haben bei so einer Entscheidung eine große Rolle für mich gespielt. Klar, man bloggt nicht für die Zahlen. Trotzdem interessiert es mich natürlich, wie oft meine Beiträge gelesen werden, wie viele Leser mein Blog findet – und die Angst ist da, dass alles, was man sich seit 2011 aufgebaut hat, mit dem Umzug zunichte gemacht wird.

Mit der DSGVO habe ich die Entscheidung dann kurzerhand getroffen und die Angst über Bord geworfen. Ich hoffe einfach, dass die meisten von euch Lesern trotzdem hier hin finden. Die URL ist schließlich gleich geblieben, und mal ehrlich: Wurde das Google-Friend-Connect-Tool von jemandem von euch tatsächlich noch genutzt? Ich selbst vernetze mich mit den Blogs, die ich lesen möchte, ohnehin nur noch über Social Media. Wie handhabt ihr das?

Alles mit – oder alles neu?

Wie ihr aber vielleicht schon bemerkt hab, ist die neue Bücherhöhle noch recht leer. Ich habe lange überlegt, wie ich mit den über 800 Posts umgehen soll, die sich auf Blogspot angesammelt haben. Soll ich einfach alles löschen und einen kompletten Neustart wagen? Damit könnte ich nicht nur stundenlange Arbeit einsparen, sondern mich auch von den frühen Beiträgen verabschieden, die ich heutzutage tatsächlich nur noch kopfschüttelnd lesen kann.

Während ich durch meine alten Posts gestöbert habe, bin ich jedoch auch nostalgisch geworden. Ich habe den Blog 2011 gegründet, kurz vor meinem Schulabschluss. Seitdem ist viel in meinem Leben und mit mir passiert. Ich habe mein Studium begonnen, meinen ersten Job angenommen, so viele Buchfreunde gefunden, aber auch persönliche Schicksalsschläge erleiden müssen, meine erste Kündigung erhalten … Worauf ich hinaus will, ist: Ich bin gewachsen, habe viel gelernt.

Meine Beiträge spielen all das für mich wider. Ich mag mich über so manche Formulierung in alten Rezensionen wundern, aber ich habe sie damals schon alle mit Herzblut geschrieben – so wie auch heute noch. Und statt mich für sie zu schämen, sollte ich lieber stolz auf sie sein! Deshalb möchte ich alle Rezensionen und ausgewählte Beiträge nach und nach auch hier einpflegen. Mit neuen Fotos überarbeitet, aber mit den gleichen (schrulligen!) Texten. Das wird dauern! Aber das ist es mir wert. Und vielleicht entdeckt ihr so ja auch ein paar ältere Buchempfehlungen von mir, in die ihr gerne mal reinschnuppern würdet. Meine allerersten geschriebenen Rezensionen sind bereits auf diesem Blog zu finden:

• Der siebte Schwan von Lilach Mer
• Drei Wünsche hast du frei von Jackson Pearce
• Lyras Oxford von Philip Pullman
• Blood and Chocolate von Annette Curtis Klause
• Der Zauberer von Oz von Lyman Frank Baum

Die Midblog-Crisis

Was mich beim Umzug aber auch länger beschäftigt hat, ist die Frage, ob ich mich mit der Bücherhöhle überhaupt noch identifizieren kann. Ich habe damals den Leselurch entworfen, weil ich vor allem während der Schulzeit nicht als Person im Vordergrund des Blogs stehen wollte (und, naja, weil ich schon immer einen Fimmel für Maskottchen hatte). Lurchi erschien mir in den Wochen meiner Midblog-Crisis als zu kindlich, zu rosa, zu verspielt für einen Blog, der sich zwar noch immer mit Kinder- und Jugendbüchern beschäftigt, sich aber nicht mehr ausschließlich auf sie fokussiert. Mein Lesegeschmack hat sich durchaus verändert. Ich greife viel häufiger zu Liebesromanen und auch der ein oder andere Thriller reizt mich mittlerweile sehr! Etwas, was mir in den Anfangszeiten meines Blogs niemals passiert wäre.

Aber bedeutet ein rosa Lurch etwa, das ich nicht auch mal einen erwachseneren Roman besprechen kann? Ich bin keine ausgebildete Literaturkritikerin und will auch keine sein. Ich schreibe meine Beiträge und Rezensionen nach Lust und Laune, mit voller Begeisterung oder entsprechender Enttäuschung – ein Maskottchen ändert daran überhaupt nichts. Wer meine Buchbesprechungen mag, wird sie nicht wegen eines Maskottchens nicht mögen. Und der kleine Lurch ist über die lange Zeit zu einem tollen Begleiter geworden, den ich wahrlich nicht missen möchte. Wenn ich mich mit etwas nicht identifizieren könnte, dann mit der Tatsache, meinen Buchstaben fressenden Freund von dieser Seite zu verbannen. Also, lieber Lurchi, an dieser Stelle geht eine große Entschuldigung an dich raus: Tut mir leid, dass ich je an uns gezweifelt habe!

Mich würde, ganz unabhängig von meiner Entscheidung, aber sehr interessieren, wie ihr so zu Lurchi steht. Wenn ihr mögt, würde ich mich über eine Rückmeldung eurerseits sehr freuen! 😉

Was sich trotzdem ändert …

… ist zum einen das Bewertungssystem. Ich fühle mich nicht mehr gut damit, Bücher unterm Strich mit einer Zahl zu bewerten. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, wie zum Beispiel auch Saskia von Who is Kafka? oder Nicci von Trallafittibooks, meine Rezensionen zukünftig lieber in Kategorien einzuteilen. Welche das sind und was die einzelnen Kategorien bedeuten, könnt ihr auf meiner neuen Seite zum Bewertungssystem nachlesen. Alte Rezensionen werde ich diesbezüglich nicht mehr überarbeiten, daher findet ihr auf der Seite auch noch mein altes Punktesystem. Aber ich freue mich schon sehr darauf, Besprechungen im neuen Stil zu schreiben, und hoffe, dass mich dieses neue System nun etwas freier schreiben lassen wird.

Ebenfalls ändern wird sich wieder der Rhythmus, in welchem auf diesem Blog Beiträge erscheinen werden. Tatsächlich steht nämlich Ende Juli für mich eine ganz entscheidende Veränderung an: Ich werde meine Bachelor-Arbeit abgeben! An dieser Stelle würde ich mich sehr über einen imaginären Jubel von euch freuen. 😉 Ich weiß noch genau, wie oft ich in alten Beiträgen von mir immer wieder davon gesprochen habe, endlich die Uni zu einem Ende zu bringen. Wer mich etwas näher kennt, weiß, dass ich mit meinem Studium alles andere als glücklich gewesen bin und dass es für mich vor allem eine riesige Last statt einer tollen Zeit gewesen ist. Nun ist aber wirklich und wahrhaftig ein Ende in Sicht! Ich habe ein Abgabedatum, die Arbeit als solche ist geschrieben und muss nun nur noch überarbeitet werden. Und ich kann es kaum erwarten, dass mir das Thema Uni nicht mehr bei jeder Sache, die ich mache, im Nacken sitzt. Endlich wieder lesen und schreiben, ohne dass mich mein schlechtes Gewissen blockiert! Es wird ein Fest!

Ich danke euch allen, die ihr das hier lest, dass ihr wieder auf meinen Blog gefunden und bis hier hin gelesen habt. Bis bald – und bis dahin: Happy Reading!